Als international erfolgreiches Unternehmen würde die Vogelsang GmbH sich nie damit brüsten, ein Hersteller von Umwelttechnik zu sein – tatsächlich werden Vogelsang-Produkte jedoch vielfach in umweltrelevanten Branchen und Bereichen eingesetzt oder sogar speziell dafür entwickelt.
So tragen Maschinen und Systeme weltweit dazu bei, Abwasser effektiv und energieeffizient zu sammeln
und zu reinigen. Auch der wirtschaftliche Betrieb von Biogasanlagen wird von Vogelsang-Anlagenkomponenten buchstäblich befördert und in der Landwirtschaft sorgt Ausbringtechnik „made by Vogelsang“ für die präzise und umweltschonende Nutzung von Gülle und Wirtschaftsdüngern.
Darüber hinaus verlassen sich viele Unternehmen in der Recyclingbranche auf die Erfahrung von Vogelsang. Als Drehkolbengenerator eingesetzt, ist die von Vogelsang erfundene Pumptechnik erste Wahl, wenn es darum geht, Energie in Form von Wasserdruck in Strom umzuwandeln.
Dass sich Vogelsang-Technik in so unterschiedlichen Bereichen als umweltgerechte Alternative etablieren konnte, ist kein Zufall. Es sind die Grundeinstellung und das Verantwortungsbewusstsein der Inhaberfamilie, die das Unternehmen entsprechend prägen.
Denn als erfahrene Unternehmer mit Geschäftssinn stuften die Vogelsangs die Energie schon frühzeitig als Wettbewerbsfaktor ein, erkannten gleichzeitig aber auch die Notwendigkeit des umsichtigen Umgangs mit Ressourcen.
„Wir hätten die Vogelsang GmbH & Co. KG nicht zu einem international erfolgreich agierenden Unternehmen entwickeln können, würden wir diese Rahmenbedingungen nicht als Chance sehen. Das gilt natürlich auch für unseren eigenen Betrieb: Um unsere persönlichen Ansprüche mit der Notwendigkeit in Einklang zu bringen, das Unternehmen zukunftssicher und nachhaltig zu positionieren, gestalten wir die eigene Fertigung so energie- und ressourcenschonend wie möglich“, bringt es Hugo Vogelsang auf den Punkt.
„Produkte von hoher Qualität zu produzieren bedeutet heutzutage auch, sie mit Rücksicht
auf Mensch und Umwelt herzustellen.“Hugo Vogelsang
Dipl.-Ing. Maschinenbau und geschäftsführender Gesellschafter der Vogelsang GmbH & Co.KG
So ist es nicht verwunderlich, dass der für die Produktion verantwortliche Geschäftsführer viele Beispiele nennen kann, um sein Streben nach Nachhaltigkeit zu untermauern. Wobei es mitunter die kleinen Dinge sind, die einen nicht unerheblichen Beitrag leisten. „Die sehr hohe Fertigungstiefe im eigenen Werk z.B.
hilft, viele Kilometer Transportweg von schweren Teilen einzusparen. Das bedeutet weniger Umweltbelastung in Form von CO2-Ausstoß, weniger Lärm, direktere Wege usw.“, so Hugo Vogelsang.
Auch bei der Auswahl der Lieferanten wird darauf geachtet, dass sie – wenn möglich – aus der Region stammen. Die meisten Gusserzeugnisse liefert eine nur wenige Kilometer entfernt liegende Gießerei.
Guss-Produktionsreste sortenrein zu sammeln und dem ansonsten leer zurückfahrenden LKW als Rückfracht mitzugeben, ist dabei ein selbstverständlicher Teil der langjährigen Geschäftsbeziehung. Unnötige Umwege über den Schrotthandel und damit verbundene zusätzliche Transporte entfallen. Eine Praxis, die Vogelsang auch auf andere Produktionsreststoffe und Abfälle überträgt: Wo machbar, wird übrig gebliebenes Material getrennt gesammelt, um es bestmöglich wiederverwerten zu können. Parallel dazu wurde die Menge an Abfällen und Reststoffen erfolgreich reduziert. Bei Papier und Pappe z.B. konnte die Tonnage unter anderem durch die konsequente Weiterverwendung von angelieferten Papier- und Pappverpackungen um 40% verringert werden. Auf Umweltbelange hin analysiert und verbessert wurden auch die Prozesse der betriebseigenen Lackieranlage: Schon seit über 15 Jahren setzt Vogelsang eine Lösungsmittelrückgewinnungsanlage ein, um den Nettoverbrauch zu senken. Durch den Umstieg auf High-Solid-Farben, die Modernisierung des Spritzsystems und nicht zuletzt durch logistische Anpassungen ist es gelungen, in den letzten drei Jahren 25% weniger Farb- und Lackschlämme in die Entsorgung zu geben.
Werkstücke mit Hilfe von CNC-Maschinen bei Vogelsang. Die für die Zerspanung benötigten Kühlschmierstoffe werden nicht nur permanent gefiltert wie in anderen Unternehmen auch. Hugo Vogelsang hat darüber hinaus schon vor Jahren die Programmierung der CNC-Maschinen optimiert: „Statt die Späne, wie vom Hersteller vorgesehen, kontinuierlich in den Spänebehälter zu fördern, läuft der Späneförderer nur intervallweise. Durch den diskontinuierlichen Betrieb ergeben sich zwei Vorteile: Zum einen wird der Energieverbrauch des Späneförderers deutlich reduziert, zum anderen verweilen die Späne länger auf dem Förderband. Es tropft noch mehr Kühlschmierstoff ab und läuft zur Wiederverwendung zurück in die Maschine“, erklärt der studierte Maschinenbauingenieur. Dieser kleine Kniff erwies sich als so gravierender Vorteil, dass einige Hersteller den Intervallbetrieb des Späneförderers mittlerweile als Standardfeature in die Steuerungen ihrer CNC-Maschinen integriert haben.
Um noch mehr Kühlschmierstoff aufzufangen und möglichst trockene Späne zu erhalten, haben darüber hinaus auch die Spänebehälter und der Späne-Sammelcontainer bei Vogelsang eine ganz spezielle Bauform. „Unterm Strich sind die Späne so trocken, wie man es in anderen Betrieben nur durch den Einsatz einer weiteren, energieintensiven Aufbereitung der Späne, z.B. mit einer Brikettierpresse, erreicht. Energie, die bei Vogelsang dank eines durchdachten Späne-Handlings nicht benötigt wird“, schließt Hugo Vogelsang seine Ausführungen zur CNC-Fertigung ab.
„Die Herstellung unserer Produkte und Systeme bindet umweltrelevante Ressourcen. In diesem
Bewusstsein verpflichtet sich unser Unternehmen zu schonendem und sparsamem Umgang mit
solchen Ressourcen.“Auszug aus dem Leitbild der Vogelsang GmbH & Co.KG
Die Sonne scheint umsonst und belastet die Umwelt nicht. In den Hallen von Vogelsang lässt eine große
Anzahl von Lichthauben und Verglasungen daher besonders viel Licht herein. Dort wo das Tageslicht dennoch nicht ausreicht, um eine optimale Ausleuchtung der Arbeitsplätze zu erzielen, setzt Vogelsang selbstverständlich auf moderne, energieeffiziente Leuchtmittel. Das Ungewöhnliche des Beleuchtungskonzepts sind die Sensoren, welche die Tageslichtintensität ermitteln und darauf basierend nur so viel Licht hinzuschalten, wie nötig ist. Bewegungsmelder stellen dabei sicher, dass auch nur dann zusätzliches Licht brennt, wenn Mitarbeiter in dem Bereich tätig sind. Alles in allem erreicht Vogelsang so einen vergleichsweise geringen Energieverbrauch für die Beleuchtung in den Fertigungshallen. Frei nach dem Motto: „Da geht noch was“, hat Hugo Vogelsang für zukünftige Produktionshallen aber schon weitere Maßnahmen zur Optimierung der Lichtverhältnisse in der Schublade. Und auch auf die Sozialräume, Büros und Flure des Unternehmens wurde das Konzept übertragen, um jegliche Energieverschwendung zu vermeiden und gleichzeitig angenehme Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.
Das Bemühen um kontinuierliche Verbesserungen im Umgang mit Energie und Ressourcen spiegelt sich auch in realen Zahlen wider. So konnte der Strom- und Gasverbrauch trotz gestiegener Produktionsleistung und Mitarbeiterzahl konstant gehalten werden. Gleichzeitig produzieren die unternehmenseigenen Photovoltaikanlagen im Schnitt gute 190.000 kWh Strom im Jahr. Zwei dieser Anlagen sind am Standort in Essen (Oldenburg) in Betrieb, eine weitere am Standort in Lutherstadt Eisleben. An einem sonnigen Tag produzieren alleine die beiden Anlagen in Essen (Oldenburg)
bis zu ¼ des benötigten Stroms..
DAS Highlight in Sachen Ressourcenschonung sind allerdings selbst für Hugo Vogelsang die beiden ausgeklügelten Pumpenteststände in Essen (Oldenburg). Schließlich ist Wärmeverlust gleichbedeutend mit Energieverlust, die konventionelle Technik also nicht mehr zeitgemäß. Denn um den erforderlichen Prüfdruck aufzubauen, werden in Pumpentestständen üblicherweise Drosselventile installiert – was zwar einfach und kostengünstig realisierbar ist, aber den Nachteil hat, dass der zum Antrieb der Pumpe eingesetzte elektrische Strom in Wärmeenergie umgewandelt wird und damit verpufft. Außerdem wird auch das Prüfmedium bei diesem Verfahren sehr warm und müsste mit zusätzlichem Energieaufwand heruntergekühlt werden, um aussagefähige Testergebnisse zu erhalten. Unvereinbar mit den Umweltprinzipien von Vogelsang, weshalb man sich bei den eigenen Pumpentestständen eines Prinzips
bedient, wie man es von modernen Autos kennt: Die beim Aufbau des Prüfdrucks anfallende „Bremsenergie“ wird zurückgewonnen und direkt wieder eingespeist. Was jedoch etwas komplizierter ist, als es klingt, und daher einer durchdachten und ausgeklügelten Installation bedarf. Für einen Maschinenbauer wie Hugo Vogelsang eine gerne angenommene Herausforderung, die sich seit Jahren rechnet. Erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe, wie bei Vogelsang die „Bremsenergie“ zurückgewonnen wird.
„Um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, ermittelt und bewertet die Vogelsang GmbH & Co. KG alle bedeutsamen Umweltaspekte. Lieferanten und Geschäftspartner sind aktiv aufgefordert, sich an unserer
Umweltpolitik zu orientieren, um eine Durchgängigkeit der relevanten Umweltziele zu gewährleisten“,
bekräftigt Hugo Vogelsang und beweist damit sein gutes Gespür für den Markt. Denn Produkte von hoher Qualität zu produzieren bedeutet heutzutage auch, sie mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt herzustellen und seinem Kundenkreis gegenüber entsprechende Argumente liefern zu können.
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