Auf gepflegtem Boden wachsen die besten Erträge. Neben Nährstoffen wie Phosphor, Kali und Magnesium ist besonders Stickstoff ein wichtiger Nährstoff, der sich maßgeblich auf Ertrag und dessen Qualität auswirkt. Die explodierenden Mineraldüngerpreise üben momentan jedoch erheblichen Druck auf Landwirte aus. Wie kann unter diesen Umständen noch wirtschaftlich gearbeitet werden? Wir besprechen Ansätze und Ideen, bei denen organischer Wirtschaftsdünger Abhilfe leisten kann.
Aufgrund der weltweit angespannten politischen Lage insbesondere in Europa unterliegen die unterschiedlichsten Branchen und Produkte momentan großen Preisschwankungen. Besonders große Auswirkungen sind auf den Märkten bei den begehrten Rohstoffen Erdöl und Erdgas zu beobachten. Da synthetischer Mineraldünger unter hohem Energieaufwand hergestellt wird, steigen aufgrund der hohen Energiepreise auch die Mineraldüngerpreise in extreme Höhen. Teilweise wurde die synthetische Mineraldüngerproduktion bereits eingestellt, da keine Rentabilität mehr zu erzielen ist. Und sollten diese Ausfälle nicht genug Belastung darstellen, blockiert Russland weiterhin den Export von Nährstoffen wie Stickstoff.
Für Landwirte ist diese Entwicklung von großer Tragweite, denn der Mineraldünger versorgt Pflanzen mit essenziellen Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff. Fehlt es Pflanzen an genannten Nährstoffen, kann das Wachstum vermindert oder eingestellt werden. Folglich ist auch der Ertrag eingeschränkt und die Lebensmittelpreise steigen für Endverbraucher.
Aber inwiefern kann man auf den Einsatz von Mineraldüngern verzichten und seinen Bestand dennoch zum Optimum düngen? Organische Wirtschaftsdünger wie Gülle stellen eine aussichtsreiche Lösung dar.
Organischer Wirtschaftsdünger ist begrenzt und kommt nur stellenweise als Ersatz für Mineraldünger infrage. Denn Gülle, Gärreste und auch Festmist werden auch ohne Mineraldüngerkrise eingesetzt und sind dementsprechend bereits eingeplant. In Anbetracht der Spitzenpreise im Mineraldüngersektor ist es jedoch sinnvoll, kreative Wege zu beschreiten. Es stellt sich also die Frage, wie bereits vorhandene Ressourcen effektiver eingesetzt werden können, um Teile des Mineraldüngers zu ersetzen.
Eine bekannte Strategie, um hohe Erträge zu erzielen, ist die Aufteilung der N-Gabe in zwei Schritte. Zuerst wird eine zurückhaltende Erstgabe an Stickstoff ausgefahren. Die anschließende zweite Schossergabe wird normalerweise mit Mineraldünger bestritten, lässt sich jedoch auch mit Wirtschaftsdünger bewältigen.
Werden für die zweite Gabe im Getreide Gülle und Gärreste eingesetzt, sind wichtige Anhaltspunkte zu berücksichtigen, um profitieren zu können. Kommt bei der Schossergabe kein Mineraldünger zum Einsatz kann diese in zwei Schossergaben aufgeteilt werden. Insgesamt können Sie den Nährstoffbedarf Ihrer Pflanzen also mit drei Stickstoffgaben decken. So nützen Sie natürlich-anfallende Stoffe wie Gülle noch effektiver. Selbstverständlich müssen dabei alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden.
Der Einsatz organischer Dünger wie Gärreste oder Gülle in Ergänzung durch Mineraldünger ein kann in vielen Fällen sehr sinnvoll sein. Nicht nur in politischen Krisenzeiten ist es besonders wertvoll, Abhängigkeiten zu minimieren und eigene Ressourcen vollständig auszuschöpfen. Organischer Dünger befähigt Sie dazu, wirtschaftlicher und losgelöster von unberechenbaren Mineraldüngerpreisen zu agieren, und das ohne massive Einbußen bei Ertrag oder Qualität.
Gerne beraten und besprechen wir mit Ihnen Wege, um organischen Dünger effektiver und effizienter einzusetzen. Kommen Sie auf uns zu oder informieren Sie sich weiterführend in unserem Online-Magazin „Vogelsang Blog“.